Tony Cragg
Ein Ausnahmekünstler, in vielerlei Hinsicht. Der in Liverpool geborene Cragg hat weltweit seine Spuren hinterlassen und wurde mit den renommiertesten Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Turner-Preis und dem japanischen Praeminum Imperiale, der als Nobel-Preis der Künste gilt.
In Deutschland wurde der damals als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf wirkende Cragg spätestens bekannt, als er 2003 unter dem „Signs of Life“ 20 riesige Werke auf dem Dach der Bundeskunsthalle zeigte und damit seine künstlerische Bedeutung zementierte. Von 2009 bis 2013 war Cragg Rektor der Kunstakademie Düsseldorf; 2015 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Cragg nennt seine oft meterhohen Skulpturen „eine Antwort auf die künstlich gemachte Welt“. In ihnen werden Beziehungsgeflechte zwischen Natur und Zivilisation ausgelotet und Alltagsästhetik immer wieder neu bewusst gemacht. Cragg ist ein sehr sensibler, vorsichtiger Bildhauer, ein Beobachter, Formtüftler. Mit perforierten, hohlen, weit aufragenden, gefäßartigen Körpern wurde er berühmt, Skulpturen, die expressiv in die Höhe wachsen. In jüngerer Vergangenheit nutzt Cragg immer häufiger den Edelstahlguss, um raumgreifende Plastiken zu schaffen.
Seit 2011 lässt Cragg Skulpturen bei SCHMEES herstellen. Es begann mit einem Atelierbesuch im Oktober 2010, das erste gegossene Werk war „It is, It isn`t“, das im Oktober 2011 ausgeliefert wurde. Zuletzt entstand 2016 dort die 3,10 Meter hohe Edelstahlskulptur „New Japan“ für eine Cragg-Retrospektive in der Galerie Thaddeus Ropac in Paris.
Craggs Werke stehen nicht zufällig an einem Ort. „Schauen Sie aus dem Fenster. Beinahe alles in unserer Umgebung ist in der formalen Erscheinung allenfalls mittelmäßig, dient ökonomischen Zwecken und ist überhaupt eine Konsequenz der Ökonomie“, sagt Cragg selbst. „Die Bildhauerei kann hier eine besondere Rolle wahrnehmen. Sie kann neue, nie vorher gesehene Formen in die Welt bringen und damit auch neue Gedanken. Und so erfüllt sie auch eine politische Funktion.“
Im September 2008 wurde sein Skulpturenpark „Waldfrieden“ in Wuppertal eröffnet.