Point of View für Tony Cragg von SCHMEES art

  • Skulptur Point of View von Jeff Koons
  • Skulptur Point of View von Jeff Koons
  • Skulptur Point of View von Jeff Koons Produktion
  • Skulptur Point of View von Jeff Koons Produktion

Gegossen in Pirna von SCHMEES art: „Point of View“ im Düsseldorfer Ehrenhof. Tony Cragg ist hochzufrieden mit der Arbeit.

Der Bildhauer, Grafiker und ehemalige Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie stellt neue Großplastiken wie die Skulptur „Point of View“ im Freien aus.

Wer von der Düsseldorfer Tonhalle in den Ehrenhof abbiegt, wird dieses Gefühl kennen: Es drückt auf die Seele. Längs der Monumentalachse reihen sich abweisende Fassaden aneinander. Auch die streng symmetrische Anlage des Gartens vor NRW-Forum und Kunstpalast bietet der Fantasie wenig Nahrung. Am Ende des Schlauchs thront eine verwitternde „Aurora“ von Arno Breker über dem abschließenden Gebäuderiegel. Keine schönen Aussichten.

Das soll sich ändern. Felix Krämer, seit knapp einem Jahr Direktor des Kunstpalasts, korrigiert nicht nur die Innenarchitektur seines Museums, sondern schafft auch draußen neue Reize. Drei sich bis zu 6,50 Meter in die Höhe windende Skulpturen von Tony Cragg (69), dem Bildhauer, Grafiker und ehemaligen Rektor der Düsseldorfer Akademie, setzen jetzt im hinteren Teil des Ehrenhofs ein Zeichen: Kunst kann aus der Reihe tanzen. Und sie kann den behäbigen Ehrenhof zumindest ein bisschen aus seiner symmetrischen Ruhe kitzeln – auch im vorderen Teil, wo niedere Gewächse aus Craggs Skulpturengärtnerei blühen.

Der auffälligste Blickfang heißt passenderweise „Point of View“. Gefertigt wurde das Edelstahl-Exponat von der Langenfelder Gießerei Schmees. Bis zwei Tage vor Ausstellungseröffnung arbeiteten im Zweigwerk im sächsischen Pirna Schmees-Mitarbeiter an der 4100 Kilo schweren spiegelpolierten Großplastik. Bei der Eröffnung bedankte sich Tony Cragg ausdrücklich bei Firmenchef Clemens Schmees und Johann Unglaub, dem Werkleiter in Pirna. Das in Ost und West tätige Unternehmen habe die Skulptur in beeindruckender Qualität und in Rekordzeit hergestellt.

„Diese Arbeit ist noch warm hier angekommen“, sagte Cragg. Der Schöpfer hatte die dreidimensionale Arbeit aus der Zeichnung heraus entwickelt. und sie in unendlich vielen Schritten überprüft, bevor er sie in seiner Werkstatt und anschließend in der Metallgießerei realisieren ließ.

Die Firma Schmees mit Stammsitz in Langenfeld, fertigt unter dem Namen „Schmees art“ in Pirna Edelstahlwerke für die internationale Kunstwelt. In Pirna entstandene Skulpturen finden sich inzwischen in der ganzen Welt, so in New York, Paris, London, Bilbao, Baku, Katar oder im Napa Valley. Aber auch in Langenfeld und Monheim: etwa die Horst-Gläsker-Werke „Grande Splash“ am Kulturzentrum und „Weltenspiegel“ vor St. Martin in Langenfeld oder der „Schrei nach Freiheit“ auf der Baumberger Chaussee.

Tony Craggs Arbeiten – auch im Düsseldorfer Ehrenhof – erinnern mal an Pilze, mal an andere organische Formen. Damit will der Engländer der häufig nicht fassbaren physischen Welt eine metaphysische Qualität verleihen. Denn, so sagt er, „wichtiger als das Material ist die Empfindung, die es im Gehirn auslöst“ – ein Appell an den Betrachter.

Quelle: Rheinische Post, Ausgabe Langenfeld von Mittwoch 3. Oktober 2018

Pressebericht zum Thema: Rheinische Post vom 06.09.2018

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